Tag 10 im Oman: Oder auch der 1. Wettkampftag im Oman!!! Gut ist was anderes!


// Lasertagebuch

 Hallo,

 

heute hatten wir den ersten Tag der Jugend-WM, also bedurfte es heute einer genaueren Zeitplanung.

Um 7:00 Uhr bin ich aufgestanden, habe die E-Mail geschrieben, danach ging es um 8:00 Uhr zum Frühstück, gefolgt um 8:45 Uhr von der „Coaching Session“ zum Thema Down-Wind bei dem brasilianischen Trainer Leo und danach habe ich mich mehr oder weniger umgezogen und bin runter in die „Inshore-Regatta-Area“. Boot aufgebaut und dann ab vors Regattabüro zu den anderen Deutschen.

Eigentlich sollte um 12:00 Uhr der erste Start sein, doch da kein, bzw. zu wenig Wind war folgte erst mal ab 11.00 Uhr Startverschiebung an Land. Wir saßen im Team vorm Regattabüro und schnackten über Gott und die Welt.

Gegen 12:45 Uhr wurden wir dann rausgeholt auf die Bahn.

Ich segelte mich ein, testete die Seiten und beobachtete auch andere Segler, denn eindeutig war das mit der Seite und dem Wind nie so ganz… Mal ging es links besser, mal rechts, mal gab es Monsterdreher auf beiden Seiten, mal nicht, da war mal mehr Wind, dann auch mal weniger Wind und insgesamt war es wirklich „Tricky“, was man dann letztendlich auch an den Platzierungen gesehen hat…Wobei ich einfach nur konstant sch… gefahren bin…

Mein erster Start war Grotten schlecht, meine Nachstartphase dafür jedoch ganz ordentlich; ich segelte mich frei und eigentlich lief es so auch ganz okay. In der Annäherung an die Luvbahnmarke verstrickte ich mich dann irgendwie komplett, fand keinen Rhythmus und bin gefühlt komplett gegen die Winddreher gefahren, sodass es oben nur zu Platz 14 reichte. Auf dem Vorm-Wind haben sie mich dann wieder „ohne Schaum und Seife rasiert“, ich bin auf der linken Seite liegengeblieben und rechts fuhren einfach mal die ganzen Schiffe vorbei, sodass ich unten am Gate nur noch 5 Boote(!!!!) hinter mir hatte. Naja und so lief es dann eigentlich die ganze Wettfahrt weiter, ich versuchte mich so gut es ging nach vorne zu kämpfen, oben hatte ich dann wieder 8 hinter mir. Auf dem Raumschot-Kurs konnte ich diese dann halten, kam auch wieder weiter an die vor mir platzierten heran, doch auf dem Vorm-Wind überholten mich wieder zwei. Auf dem zweiten „Reach“ ging es dann super, super katastrophal weiter. So hatte ich mich gerade mal so vor die Anderen gerettet, war dabei anscheinend ein wenig zu „aktiv im Schiff“… „zuppp!!“ : kam die Jury „Hebel on the tabel“ angefahren und ich bekam eine Gelbe-Flagge… toll ein „Penalty“, also drehte ich unten an der 5. Tonne meine 720°- Kringel und versuchte noch gegen die letzten 5 Schiffe zu kämpfen… was letzten Endes dabei raus gekommen ist, keine Ahnung…

Ich war einfach nur stinksauer und im Nachhinein betrachtet ist, nach der ganzen Fehlerkette und den Fehlentscheidungen in der ersten Wettfahrt, der Sachverhalt , das ich mir gleich in der ersten Wettfahrt, in einer total aussichtslosen Position, eine Gelbe Flagge… wegen Regel 42.2 (b)… eingefangen habe.

Die zweite Wettfahrt war auch nicht besser… Mein Start war zwar echt Bombe, aber meine Start-Kreuz im oberen Teil war wieder nicht optimal. Also kam ich oben wieder irgendwas um Platz 13 an. Vorm-Wind überholte mich nur eine Konkurrentin, doch auf der zweiten Kreuz war ich wieder im oberen Teil einfach zu weit links und verlor so gleich mal 4 Schiffe, auf dem „Reach“ konnte ich wieder Plätze zurückgewinnen, Vorm-Wind rutschte mir dann wieder eine durch und auf dem zweiten „Reach“ konnte ich dann meine Platzierung eigentlich „halten“, wenn man in den Gefilden noch von „halten“ sprechen mag. Die kurze Zielkreuz brachte auch keine wesentliche Verbesserung und so stand im 2. Lauf Platz 17 auf der Ergebnisliste.

Summa summarum für mich, seglerisch gesehen, ein rabenschwarzer Tag!!

Tief enttäuscht und sauer fuhr ich zurück in den Hafen, Boot abspritzen, abbauen, hoch ins Hotelzimmer, Umziehen, Laufsachen an und erst mal Frust abbauen…

Im Fahrstuhl traf ich die Norwegerin Line Flem Host (die ISAF Weltmeisterin) und die Polin Agata Barwinska (3. der ISAF-WM), die gerade auf dem Weg zum Shop waren: um sich Schokolade zur Frustbewältigung zu kaufen!! Auch die Beiden hatte es mit den Platzierungen arg gebeutelt.

Naja also ging es für mich den Strand lang, danach Duschen und dann zum Essen…

Zum Frustabbau danach noch mal vor das „Raceoffice“, ein bisschen Tischkickern mit Nadine gegen die Schweizer Jungs. …na wenigstens Das können wir…

Nun sitze ich in meinem Hotelzimmer schreibe diese Mail und gleich werde ich, nachdem ich meine Fehleranalyse durchgeführt habe, mich zum Schlafen hinlegen…

 

Heute gibt es leider keine Fotos, ich selbst habe leider nicht mehr so wirklich die Zeit und die Möglichkeiten dazu und von den anderen Eltern habe ich noch keine Bild-Dateien erhalten können. Sorry…

 

Gute Nacht, hoffentlich ist Morgen mehr Wind und Welle,

 

Pia