4. Bericht Australian Laser Nationals 2020 Melbourne/Australien


// Lasertagebuch

– … „Akku leer“, wenn Du willst, aber nicht mehr kannst…

 

Der letzte Tag der australischen Meisterschaft wartete noch einmal mit stärkeren Winden, 18 – 21 Knoten und Böen bis 24 kts, auf. Nach der kurzfristigen Anreise zu den Nationals, kaum Zeit zur Akklimatisierung, „gewöhnungsbedürftige“ Luftbedingungen, einer leichten Erkältung und einem gestrigen Tag mit reichlich Stress wegen des Schadens am Charterboot, war mein „Akku“ einfach leer oder auf „Reserve“.

 

Für mich nicht befriedigend, die Serie mit den Plätzen 36 und 45 zu beenden. Gesamt auf Platz 32, als zweitbeste Deutsche, mit 25 Punkten Rückstand zu Svenja Weger und 22 Punkten Vorsprung auf Julia Büsselberg, die damit die „Woman under 21 Years“ gewann. Mein Glückwunsch dazu, so haben wir in der Wohngemeinschaft doch noch etwas zu feiern gehabt.

 

Etwas ungewöhnlich war die Siegerehrung („Presentation“), an der die Teilnehmer/-innen natürlich willkommen waren, Support-Persons, wie Trainer und Angehörige aber ein „Ticket“ für 55 AUSD im Vorfeld buchen/kaufen mussten, um Einlass zum Club-Saal zu erhalten. ☹

 

Heute ist dann ein Layday geplant, ich werde versuchen ein Fahrrad zu kaufen, um vor Ort mobiler zu werden. Einen „Aldi“ gibt es sogar auch im Umfeld der Unterkunft, schon ziemlich befremdlich 16.000 km von Deutschland entfernt, fast so etwas wie Heimatgefühle 😉

 

Dann werde ich mich nach einem Fitness-Studio umsehen, um mein Athletik-Programm wie gewohnt abspulen zu können, vielleicht auch ein wenig Melbourne erkunden, mal sehen, was möglich ist, denn auf Grund der Buschfeuer ist im Staat Victoria und New South Wales weiterhin der Ausnahmezustand ausgerufen, aber dass wisst ihr ja schon aus den deutschen Nachrichten.

 

Beim Wassertraining gilt es sich dann weiter auf das Revier einzustellen, denn der letzte Tag hat gezeigt, dass gerade auch bei mehr Wind die Wellen schon eine Eingewöhnung und Anpassung der Segeltechnik erfordern, um schnell und erfolgreich zu segeln.

 

Auch die Umgewöhnung, dass auf der Südhalbkugel alles „andersherum“ ist, nein ich meine nicht nur den Linksverkehr, sondern dass sich Tiefdruckgebiete im Uhrzeigersinn drehen und Hochdruckgebiete dagegen, entsprechend ist auch die Ablenkung des Windes, ob auf- oder ablandig, wegen der Corioliskraft anders abgelenkt als auf der Nordhalbkugel.

 

Alles was man schon einmal gelesen hat, aber man muss seine Segel-Automatismen doch erst einmal „umprogrammieren“, dafür auch meine lange Vorbereitungszeit hier vor Ort in Melbourne.

 

Soweit erst einmal,

Eure Pia

 

Fotos @JonWest.Photography   und  @laser2020