Bericht Australian Laser Nationals 2020 Melbourne- „Big bang and rumbling in the boat…“


// Lasertagebuch

 – oder ein lauter Knall und dann ein Rumpeln im Boot…

 

Heute war der der 2.Tag der Finalserie und es waren 3 Rennen angesetzt, wir hatten Wind mit 11-15 Knoten und auch die Luftqualität war verbessert, fehlte nur noch die Sonne.

 

In der Gold-Fleet gelingen mir die Starts einfach noch nicht, die starke Konkurrenz, immerhin sind über die Hälfte der „Top 40“ aus dem World-Ranking bei den Nationals am Start, tut das übrige dazu. Da zeigen sich ein paar Nachteile vom Wintertraining auf der Kieler Förde, einfach zu wenig Boote für Startübungen 😉.

 

Mit meinem Speed bin ich für den jetzigen Trainingsstand eigentlich zufrieden, da ich trotz der Probleme beim Start im Rennverlauf durchaus Plätze aufholen kann.

 

Platz 33 und 22 für die ersten Tagesrennen, doch dann im 3.Rennen gab es auf der Kreuz einen lauten Knall und das Profil des Segels sackte zusammen, kein Druck mehr auf dem Achterliek und auf dem Vormwind „rumpelte“ es undefinierbar im Boot. So Etwas habe ich in meiner Segelkarriere noch nicht erlebt.

 

Am Downwind-Gate musste ich das Rennen aufgeben, ich machte mir Sorgen um das Charterboot und war zu diesem Zeitpunkt damit auch nicht mehr wettbewerbsfähig.

 

Ich „trug“ das Boot auf „Samthänden“ zurück in den Hafen, nach dem Aufslippen versuchte ich die Ursache zu finden, die Masthülse war noch dicht und man konnte auch keinen Bruch oder Riss daran feststellen, ich war zunächst ratlos und auch der Kontakt zum „Home-Team“ in Wunstorf konnte in diesem Moment nicht weiterhelfen. Der Coach von Julia, Thomas, machte dann den Test, ob etwas mit der Verklebung der Masthülse im Rumpf nicht in Ordnung ist und siehe da; mit etwas mehr Kraft und Power konnte man sehen, dass sich die Masthülse im Rumpf bewegen ließ.

 

Der Kontakt zu Rob vom Vercharterer „NB Sailsports“ wurde hergestellt; ich sollte mich an Chris (Chris Caldecoat, Chef von PSA Performance Sailcraft Australia) wenden, der könnte helfen.

 

Chris sagte, man könne dies Problem/Schaden nicht kurzfristig beheben, stellte mir aber ein neues Charterboot zur Verfügung. Dann musste ich noch mal mit dem neuen Rumpf zum Vermesser, um das Auswechseln des Rumpfes zu legitimieren. Alles in Allem, viel Action und Stress nach einem anstrengenden Regattatag.

 

Also steht für die 3. Tageswettfahrt ein „DNF“ in der Ergebnisliste und doch bin ich glücklich und dankbar für die unkomplizierte Hilfe und dem Sachverhalt morgen wieder am Start sein zu können.

 

Aktuell ziemlich viel Adrenalin im Körper, aber zurück in der Unterkunft fährt der Körper nun langsam auf „normal“ herunter.

 

Ach ja, gesamt bin ich nun auf Platz 26, aber ich habe ja morgen nochmal die Chance anzugreifen, meine Starts zu verbessern und letztlich ist diese Regatta „nur“ ein Baustein in meiner WM-Vorbereitung.

 

Lieben Gruss,

Pia

 

Fotos @JonWest.Photography   und  @laser2020